Seit 2015 betrieben Manfred Heidemann und seine Freunde unter dem Schirm der Inneren Mission auf dem Münchner Gelände der Bayernkaserne die „Radlwerkstatt“ für Flüchtlinge.
Wir, das sind Mitglieder von KESS und dem Bouleverein "Münchener Kugelwurfunion MKWU.e.V.", die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Flüchtlinge ehrenamtlich unmittelbar zu unterstützen.
Begonnen hat unsere Tätigkeit auf Bitten der Inneren Mission, ein Projekt mit Fahrrädern für die minderjährigen Flüchtlinge ohne Erwachsenenbegleitung auf dem Gelände zu starten.
Inzwischen haben wir mehr als 2000 Räder repariert und an Flüchtlinge weitergegeben.
Wir gaben auch jugendlichen Flüchtlingen die Möglichkeit unter unserer Anleitung gemeinsam reparaturbedürftige Fahrräder verkehrssicher herzurichten. Die Fahrräder konnten dann von den Jugendlichen genutzt werden.
Außerdem verteilten wir regelmäßig Fahrräder an Familien mit Kindern.
Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind durch die MVV Fahrpreise von derzeit 6.-€ / Person für eine Fahrt (Bayernkaserne - Zentrum und zurück) für die Asylbewerber nicht zu finanzieren. Jugendliche und Erwachsene gewannen durch ein Rad an Bewegungsfreiheit, konnten besser am öffentlichen Leben teilnehmen und verlierten wenigstens etwas am Gefühl der "abgelegenen Kasernierung".
Der Andrang vor der „Radlwerkstatt“ war daher durch den immensen Flüchtlingsstrom, gewaltig.
Es freut uns auch sehr, mit welcher Lebensfreude sich gerade auch die Kinder tagtäglich auf ihren "neuen" Rädern schon innerhalb des Geländes bewegten.
Wir haben ein Pfandsystem eingeführt.
Jeder Erwerber hinterlegt je nach Zustand des Fahrrades einen Betrag zwischen 5 und 15 Euro, der sich an dem Zustand des Rades orientiert. Er erhielt nach Vorlage seines Ausweises eine Quittung mit den genauen Daten des Fahrrades.
Wenn das Fahrrad im Falle eines Wechsels, eines Transfers oder aus sonstigen Gründen an die „Radlwerkstatt“ zurückging, wurde der Pfandbetrag gegen Vorlage der Quittung erstattet.
Die Fahrräder erhielten wir von Spendern, z.B. von der Stadt München aus U-Bahn Säuberungsmaßnahmen, der Münchener Flüchtlingshilfe, der GEWOFAG (größter Münchner Vermieter mit über 35000 Wohneinheiten) und aus privaten Haushalten. Die Räder wurden also nicht wie sonst vielleicht üblich weggeworfen, sondern mit unserer Hilfe wieder nutzbar gemacht.
An fast allen gespendeten Fahrrädern mussten wir zuerst die Verkehrstüchtigkeit wieder herstellen. Viele der Reifen und Schläuche waren kaputt und mussten geflickt oder ersetzt werden. Daher hatten wir ein enormen Bedarf vor allem an Reifen & Schläuchen in allen Größen, Schlösser, Griffe, Ketten, Licht, Bremsklötze und Leitungen, sowie alles mögliche an Reparaturmaterial. Wir danken daher auch Firmen wie Fa. Schwalbe, die uns mit Ersatzmaterial unterstützten.
Wir danken allen Helfern und Spendern !!!
Berichte zur Radlwerkstatt:
Die Münchner Künstler Kooperative
Seit vielen Jahren engagiert sich
Manfred Heidemann in der Radlwerkstatt.
Eigentlich ist er Jurist.
Bild: Florian Peljak
Achtung!
Im Mai 2024 haben wir wegen baulichen Maßnahmen auf dem Gelände der Bayernkaserne, München
unsere Arbeit in der Radlwerksatt eingestellt.
Wir danken allen Helfern und Spendern für eure großartige Hilfe und Unterstützung der letzten Jahre!